Der britische König Charles sprach öffentlich über seine Prostataoperation, die aufgrund einer gutartigen Vergrößerung der Prostata durchgeführt wurde. Die Deutsche Gesellschaft für Urologie (DGU) begrüßt diese Offenheit, da sie das Bewusstsein für Prostataerkrankungen stärkt. Demnach sei es wichtig, zwischen gutartiger Prostatavergrößerung, Prostataoperation und Prostatakrebs zu unterscheiden. Aufklärung über diese Themen kann Ängste abbauen.
Die gutartige Prostatavergrößerung (BPH) ist keine Krebserkrankung. Sie tritt häufiger im Alter auf und betrifft die Prostata, eine Drüse unterhalb der Blase, die an der Samenflüssigkeitsproduktion beteiligt ist. Symptome der BPH umfassen vermehrten Harndrang, Schwierigkeiten beim Wasserlassen und schwachen Urinabfluss. Obwohl die BPH nicht lebensbedrohlich ist, kann sie die Lebensqualität stark beeinträchtigen. Es gibt verschiedene Behandlungsmöglichkeiten, darunter Medikamente und operative Eingriffe. Betroffene sollten alles Weitere vom Arzt abklären lassen.
Symptome des unteren Harntraktes schüren oft unbegründete Ängste vor Krebsrisiken bei betroffenen Männern. In einer Studie der Technischen Universität München wurde kürzlich untersucht, wie Männer ab einem Alter von 45 Jahren ihr Prostatakrebsrisiko selbst einschätzen und ob sie sich häufig zu große Sorgen machen. Es wurde dabei nochmals betont, dass entsprechende Symptome des unteren Harntraktes nicht direkt mit einem höheren Prostatakrebsrisiko verbunden sind.
Der Vorteil von prominenten Fällen, die sich öffentlich zu ihren urologischer Erkrankungen bekennen, ist der, dass den Menschen dadurch mehr Anreiz für die urologische Krebsfrüherkennung gegeben wird. In Deutschland ist Prostatakrebs mit fast 70.000 Neuerkrankungen pro Jahr und etwa 15.000 Todesfällen die häufigste diagnostizierte Krebserkrankung bei Männern. Die DGU betont die Wichtigkeit einer frühzeitigen Diagnose und angemessenen Behandlung, um Leben zu retten und fortgeschrittene Stadien der Erkrankung zu vermeiden.
Sie empfiehlt daher die Umsetzung eines organisierten Prostatakrebs-Screenings auf Kosten der gesetzlichen Krankenkassen. Die Basis dieser Untersuchung sollte die Messung eines prostataspezifischen Antigens (PSA) sein, um das Erkrankungsrisiko zu bestimmen. Auf diese Weise könnten möglicherweise unnötige Eingriffe verhindert und eine gezieltere Therapie vorgeschlagen werden.
Ihnen, B.-C.
Aufklärung über Prostataerkrankungen hilft, Ängste abzubauen
Pressemitteilung
2/2024