Sport
Zielgerichtete Gymnastik, moderater (Ausdauer-) Sport bzw. körperliche Aktivierung haben sich als sinnvoll zur Prophylaxe und Nachsorge von Tumorerkrankungen erwiesen.
Um die Prognose bei Krebserkrankungen zu beeinflussen, sind jeden Tag mindestens 30-45 Minuten intensives Spazierengehen oder andere Bewegung nötig. Die Intensität sollte so sein, dass sich leichtes Schwitzen oder etwas Atemnot einstellt. Krebspatienten sollten auf etwa 18 sogenannte MET-Einheiten pro Woche kommen. Ein MET (Metabolisches Äquivalent) entspricht einem Energieaufwand von einer Kilokalorie pro Kilogramm Körpergewicht je Stunde.Beispiele für jeweils eine Stunde:
Nordic Walking 3 MET-h Joggen8 MET-hRadfahren8 MET-hTennis7 MET-hSchwimmen (langsam)6 MET-hSchwimmen (schnell)
11 MET-h
Gesundheitliche Risiken liegen nicht in der Herzsportgruppe, sondern eher in der Alltagsbelastung bei Untrainierten, vor allem Übergewichtigen. Zum Beispiel beträgt die Leistung eines 80kg schweren Menschen beim Treppensteigen (Stufenhöhe 18cm) bei einer Geschwindigkeit von 1,5 Stufen pro Sekunde 210 Watt, wenn dieser Mensch 140kg wiegt bereits gigantische 370 Watt! Das zeigt, wie riskant man mit Übergewicht lebt.
Der Energieumsatz beim Gehen beträgt 160kJ/km, beim Laufen mit 10km/h 277kJ/km, beim Radfahren mit 20km/h 37kJ/km.
Eine große Rolle spielt die Regelmäßigkeit, damit dem Körper die Möglichkeit zur Anpassung gegeben wird. Einmalige, womöglich übertriebene sportliche Aktivitäten sind dagegen eher schädlich. Auch und gerade unter einer Chemotherapie zeigt sich, dass leichtes körperliches Training den Verarbeitungsprozess von Nebenwirkungen der Therapie günstig zu beeinflussen vermag.
Die Lebensqualität verbessert sich und die Patienten können ihren Alltag leichter bewältigen.Bereits nach drei Monaten Training läßt sich darüber hinaus eine verbesserte Anpassungsfähigkeit des Herz-Kreislauf-Systems nachweisen. In den ersten 24 Stunden nach einer Chemotherapie sollte man sich- wenn überhaupt- nur leicht körperlich betätigen. An behandlungsfreien Tagen kann trainiert werden.
Zu dem Thema ist im Deutschen Ärzteblatt(Jg.106/Heft 10,6.3.09) ein Beitrag veröffentlicht worden:"Sport ist so wichtig wie ein Krebsmedikament".