Etwa 80 % der Kinder überleben eine Tumordiagnose länger als 15 Jahre. Dennoch entwickeln sie oft früher als die Allgemeinbevölkerung Alterserscheinungen aufgrund chronischer, teilweise lebensbedrohlicher Krankheiten und Behinderungen. Frühere Studien zeigten, dass eine pflanzenreiche Ernährung Altersprozessen entgegenwirkt. Nun wurden mögliche Zusammenhänge für Überlebende von pädiatrischen Krebserkrankungen untersucht.
Die 3.322 Teilnehmer einer Studie hatten mindestens 5 Jahre nach ihrer Kindheitskrebserkrankung überlebt und waren zu Studienbeginn durchschnittlich 31 Jahre alt. Sie nahmen an Befragungen zu physischen und psychosozialen Funktionen sowie an regelmäßigen medizinischen Untersuchungen teil. Außerdem wurde ihr Ernährungsverhalten erfasst.
Dies ist die erste klinische Studie, die eine mögliche Verbindung zwischen pflanzlicher Ernährung und Alterungsprozessen bei Überlebenden von pädiatrischen Krebserkrankungen untersucht, erklärt das Forschungsteam. Ein hoher Verzehr von Gemüse, besonders dunkelgrünem Gemüse, sowie Nüssen und Samen war dieses mit einem signifikant geringeren Risiko für vorzeitiges Altern verbunden. Auch nach Berücksichtigung von Faktoren wie Body-Mass-Index, Alter, Geschlecht und sozioökonomischem Status blieben diese Vorteile bestehen.
Die Autoren empfehlen, diese Ergebnisse in die Nachsorge und Ernährungsberatung für Krebsüberlebende einzubeziehen. In Deutschland erkranken jährlich etwa 2.200 Kinder und Jugendliche an Krebs, was bedeutet, dass statistisch bei einem von 330 Neugeborenen bis zum 18. Lebensjahr eine Krebserkrankung diagnostiziert wird.
Wang, M. et al.:
Plant foods intake and risk of premature aging in adult survivors of childhood cancer in the St Jude Lifetime Cohort
J Clin Oncol
1/2024; 42: 1553–62.