In der derzeit teilweise „mückenlastigen“ Zeit fragen sich viele, woran es denn eigentlich liegen könnte, dass die kleinen Sauger bestimmte Menschen bevorzugt aufsuchen? Wissenschaftler aus Afrika konnten bereits aufzeigen, dass bestimmte Personen attraktiver für die Stechmücken erscheinen als ihre Mitmenschen und analysierten spezielle Duftstoffe, die zum Körpergeruch dazugehören und die Mücken besonders anlocken.
In einer Studie wurde der Körpergeruch und das ausgeatmete Kohlenstoffdioxid von sechs Testpersonen in einen Käfig geleitet, wo unterschiedliche Mückenarten frei fliegen konnten. Im Ergebnis zeigte sich, dass sich die Insekten nur dann auf spezielle vorgewärmte Matten niederließen, wenn der Körpergeruch und Kohlendioxid zusammenkamen. Dabei spielte der individuelle Geruch eine entscheidende Rolle. Vor allem Menschen, die Carbonsäuren wie die nach Käse riechende Buttersäure ausdünsten, und das süßlich riechende Aceton, das von Mikroorganismen auf unserer Haut produziert wird, waren für die Mücken anziehend.
Aufgrund dieser Beobachtung stellt sich folglich die Frage, ob es uns Menschen als Schutzmaßnahme vor Mücken helfen würde, dass wir uns häufiger waschen? Hier zeigte sich im Rahmen einer Studie, dass die menschliche Anziehungskraft auf diese Weise nicht grundsätzlich reduziert werden kann. Zwar gibt es abschreckende Seifen, wie beispielsweise mit Limonenduft, doch letztlich ist die Kombination derartiger Inhaltsstoffe mit dem individuellen Körpergeruch ausschlaggebend.
Seifen mit bestimmten Pflanzendüften können Menschen für Mücken tatsächlich auch attraktiver machen, vor allem für die Mückenvertreterinnen. Im Normalfall nähren sich diese von Säften und Nektar aus Pflanzen und Blüten. Zusätzlich sind sie jedoch angewiesen auf Blut, damit sich ihre Eier ausreichend weiterentwickeln. Die Wissenschaftler fanden unter anderem heraus, dass der Kokosnussduft sowie der Geruch nach Eukalyptus besonders abschreckend auf die Mücken wirkte.
Vinauger, C. et al.:
Soap application alters mosquito-host interactions
iScience
5/2023